Unser(e) Fahrzeug(e)


Henriette: Tja, es ist im Moment unglaublich "in", als Traveller seinem Auto einen Namen zu geben. Zu unserer Entschuldigung haben wir das Auto schon 2004 getauft, als wir noch gar nicht wussten, dass es mal hoch im Kurs sein wird. Es handelt sich um einen VW-Bus T3 Syncro, Baujahr 1988 und sieht aus wie eine Wurst;-) "Henriette" ist halt der perfekte Name fuer eine aeltere Dame. Ausserdem entwickelt sich irgendwie schon ein Verhaeltnis zwischen Mensch und Auto, wenn man zusammen durch dick und duenn geht. Wir haben Henriette 2-3 Monate vor der Abfahrt gekauft, da Heiko dachte, dass ein Syncro geeigneter fuer Afrika ist als der "normale" Bus. Mittlerweile kann ich es bestaetigen, es ist besser geeignet! Besagter "normaler" Bus war dann irgendwie sauer und hat auch prompt den Geist aufgegeben. Hier gibt's jedenfalls keine fachlichen Erklaerungen, wie wir unser Fahrzeug aufgeruestet haben, begleitet von Fotos von hinten, vorn, von der Seite, von innen, aussen und vorher und nachher, denn Heiko hat lediglich zwei Betten eingebaut (Spanplatten, Schaumstoff, tacken, fertig,). Sieht nicht schlecht aus, ist bequem, guenstig und reicht vollkommen! Unter dem Bett befinden sich unsere Kisten (Kuechenkiste, Badkiste, Werkzeugkiste...), hinten unsere Klamottenkisten und Kanister... Erstens hatten wir sowieso nicht so viel Geld und so viel Zeit, zweitens wollten wir aus Gewichtsgruenden nicht so viele Sachen einbauen. Denn wir wussten von Anfang an, dass der Bus mit seinem kleinen 1.6D nicht ueberladen werden darf - Geschwindigkeitsrekord auf der spanischen Autobahn: 35 Km/h, da haben ja alle LKW-Fahrer mir beim Ueberholen einen Vogel gezeigt! Der erste Motor hat uns in Mali im Stich gelassen (weitere Details, siehe "Die Reise"). Wir haben ihn durch einen uralten Motor ersetzt, der dann bis Ghana lief. In Togo haben wir ihn reparieren lassen, er hielt dann bis Nigeria. In Yaoundé haben wir erneut den Motor tauschen muessen, er hielt bis Congo. Jetzt sind wir jedenfalls schlauer und wissen, dass der VW-Bus-Motor, da hinten und ohne die Kuehlwirkung des Fahrtwindes, grundsatzlich zu heiss wird, auch im verhaeltnismaessig kalten Europa. Hier in Afrika wird hauptsaechlich auf schwierigen Pisten (wo man langsam faehrt und wirklich kein Hauch Luft fuer Abkuehlung sorgt) dem kleinen Motor zu viel abverlangt. Er wird extrem heiss, daher die Risse im Motorblock (ein typisches Panenomen fuer uns) und das Oel schmiert nicht mehr richtig, da es durch die Hitze zu duennfluessig wird. Im Congo war dann auch noch dazu unser Turbo kaputt, wegen dem meterhoehen sehr sehr feinen Sand. Jetzt wollen wir uns bei der "Busschmiede" einen 1.9TD Motor bestellen, und eine Oelkuehlanlage dazu - jetzt machen's wir's mal richtig! Denn wir wollen uns eigentlich nicht von Henriette trennen... Waehrend der Reise haben wir dank unserem Fahrzeug viele viele Mechaniker kennen gelernt, gute und weniger gute... Aber eins muss man dem Syncro schon lassen: der Allrad ist einfach super! Wir hatten uns zwar Sandbleche in Dahkla schweissen lassen (sehen aus wie Leiter und sind uebrigens sehr zu empfehlen: viiiel billiger als herkoemmliche Sandbleche, viel leichter und graben sich weniger ein im Sand!), aber wir haben sie fuer uns nie gebraucht (sondern fuer Marcel und Anna mit ihrem Izusu Midi). Was Henriette ganz besonders mag: klettern auf steinigen Pisten...


Africa Twin: Bis Bamako hatten wir zwei Fahrzeuge. Heiko fuhr AT (ich auch mal, aber sie war zu schwer fuer eine Motorradfahranfaengerin wie mich), ich fuhr Bus. War praktisch, denn den Bus konnten wir stehen lassen, wenn wir Ausfluege machen wollten. Im Sand ist die AT ein wenig schwer, vor allem wenn man eine Nacht im Schleudergang des Eisenerzzuges von Nouadhibou nach Choum verbracht hat und man das Motorrad schon ein paar Mal aufgestellt hat! Heiko war traurig, als wir die AT in Bamako verkauften. Aber das Reisen mit 2 Fahrzeugen waere einfach zu teuer geworden, vor allem wegen dem Carnet de Passage fuer die suedafrikanische Zollunion (5.000 € Kaution pro Fahrzeug). Bis auf einen defekten Regler (wird auch zu heiss in Afrika, einfach einen PC-Luefter davor platzieren, und schon ist das Problem behoben!) gibt's keine mechanischen Probleme zu melden. Einfach ein schoenes, zuverlaessiges Motorrad...

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