Die Reise - Kamerun, Gabun (08/2006 -09/2006)



(14) Kamerun oder da tauschen wir mal wieder den Motor
Rueckblick Nigeria : Motor rußt stark, zieht schlecht, springt schlecht an und hört sich an wie ne Kiste Schrauben. Aber immerhin lief er die ganze Zeit und hat uns nie irgendwo stranden lassen. In Calabar haben wir dann erneut nen Mechaniker gesucht, aber keinen einigermaßen verlässlichen gefunden. Dazu muß man sagen, daß es nicht so einfach ist zu sondieren, ob jemand das Problem lösen kann oder nur alles schlimmer macht, denn bei den Afrikaner ist alles immer 'pas de problème...' Auf jeden Fall waren die nigerianischen 'no problem'-Typen eher problematisch und so haben wir beschlossen, noch bis Kamerun zu verschiffen/fahren und dort in Yaounde in eine Werkstatt zu gehen, die von einem Deutschen geführt wird. Hat auch geklappt, wir sind mit ordentlichen Rußwolken in Yaounde eingezogen - aber wir sind angekommen. Dummerweise ist der Deutsche grad im Urlaub in Deutschland und so haben wir seine Mechaniker dort wieder mal sondiert und in der Tat einen gefunden der Erfahrung mit VW und Diesel hat. Uff. Am nächsten Tag haben wir dann den Bus in der Werkstatt abgestellt und ich hab die Mechanikerklamotten ausgepackt. Inzwischen kenn ich den Bus ganz gut und so war der Motor 2 Stunden später ausgebaut und lag neben dem Bus. 'Unser' Mechaniker meinte, der Motor habe keine Kompression und er wisse nicht warum, also haben wird den Motor komplett auseinandergenommen. Ergebniss: 3 von 4 Zylinderköpfen haben je 1cm lange in 1mm dicke Risse zwischen den Ventilen, der schon mal geschweißte Riss am Block ist wieder gerissen, die Kolben haben über 1mm Spiel in ihren Sitzen und 3 Ventile sind total verbrannt. Kein Wunder dass der nicht mehr anständig läuft. Eher ein Wunder, daß er überhaupt noch lief die letzten immerhin 700km... OK - das bedeutete für uns: Motorensuche... Und jetzt gings wirklich los! Am nächsten Morgen (Dienstag) haben wir jemanden, der Motoren aus Europa importiert, angerufen und gefragt, ob er einen 1,6l TD da habe. Kein Problem, er hätte deren gleich drei. OK, Motor angucken, Preis verhandeln (2 Stunden! - jeder ist mal stinksauer und beschimpft den anderen derb) aber noch nicht bezahlen. Der Verkäufer meint, Motor sei Klasse Qualität, alles wie neu, blablabla. Wir einigen uns am Ende auf einen Preis von ca 800EUR + 1 Monat Garantie. Nachdem die Verhandlungen abgeschlossen sind, holt 'unser' Mechaniker den Motor aus dem Lager (Lager = Raum mit Gerümpel durcheinander bis unter die Decke; Motor da rausbekommen = 2 Stunden). Dann testet er den Motor, will ihn mal durchdrehen und merkt, das der Motor an einer Stelle völlig blockiert. Soviel zum Thema gute Qualität... Verkäufer meint, sei ja alles kein Problem, er habe ja nochmal 2 von demselben Typ. Also Schrottmotor wieder rein und ein anderer raus (diesmal bloss eine Stunde...). Ich bin inzwischen schon wieder skeptisch, der Mechaniker auch. Ich rede mit dem Mechaniker (er heißt Leopold - ab jetzt Leo...) und er meint, er hätte ne gute Adresse für Motoren in Douala und wir sollten vielleicht dahin fahren. Dem Verkäufer sagen wir nix und nehmen zum testen den 2. Motor mit (der lässt sich durchdrehen). Inzwischen ist es 14 Uhr. Hab dann Leo gesagt, er soll in Douala anrufen und auch gleich nach dem größeren 1,9l TD fragen, ev. haben die ja so einen. Leo fragt also nach und tatsächlich sei dort ein 1,9l TD verfügbar, direkt importiert aus Belgien und zu haben für 575.000 CFA (656 CFA = 1 EUR). Klasse, also Ticket gebucht für nen Bus um 16 Uhr nach Douala (230km). Erste Überraschung: Klasse Bus, Klimaanlage, Bordservice mit belegten Broten, Suesskram, Getränken und Zeitungen, überall Sitze, nix kaputt, keine Ziegen und sogar der Fernseher geht. Zweite Überraschung: pünktlich 16 Uhr Abfahrt. Unglaublich! Dann die dritte und nicht so tolle Überraschung: Der Fahrer fährt wie ein Henker, überholt absolut kriminell (dazu muss man sagen, das die Landschaft in etwa so aussieht, als würde man andauernd auf die Alb rauf und wieder runterfahren). Unterwegs kommen wir dann auch an mehreren schweren Unfällen vorbei (inzwischen ist es Nacht), einer der Unfälle ist ein Bus derselben Gesellschaft, der ne 100m-Böschung runtergefallen ist... Die ganzen Afrikaner (auch Leo) um mich rum schlafen, bei mir will das irgendwie nicht klappen. Um 19.30 Uhr steigen wir (ich ein wenig zittrig) in Douala am Busbahnhof aus und Leo ruft direkt den Motortypen an. Erreicht ihn aber nicht, obwohl wir ihm gesagt haben, daß wir kommen. Nach einiger Zeit geht er dann doch ans Telefon und sagt, er komme gleich, wir sollen den Busbahnhof nicht verlassen, Douala sei nachts vorallem für Weißnasen sehr gefährlich. In der Tat habe ich solche Warnungen für Douala und Yaounde jetzt schon öfters gehört. Wir warten also... 1 Stunde später hab ich die Schnauze voll (der Typ geht wieder nicht ans Telefon) und wir gehen nach nebenan in ne Bierbar um was zu trinken. Wir bestellen 2 Bier und warten... 15 Minuten später kommen 2 Bier und der Typ gleichzeitig... :-( . Er meint, er habe den Wächter und den Chef des Motorenladens angerufen, diese würden beim Lager schon auf uns warten. Also Bier noch schnell halb ausgetrunken und mit dem Taxi zum Motorenlager gefahren. Wieder warten weil Wächter und Chef noch nicht da. 30 Minuten später kommt Chef, hat aber keinen Schlüssel dabei, also noch auf Wächter warten. Der Typ, der uns abgeholt hat und der Chef des Ladens gehen dann den Wächter suchen (hab mich die ganze Zeit gefragt, wofür ein Wächter denn da ist, wenn er nicht da ist...) und damit stehe ich und Leo auf einmal alleine in nem ziemlich dubiosen Viertel von Douala mitten in der Nacht mit 1000 EUR in der Geldkatze. Manchmal kommt ein Ruf aus einer anderen Ecke oder gegenüber der Straße: 'He le blanc, donne-moi l'argent'. Leo meinte dann mal, ich solle mir keine Sorgen machen, er sei mal Kamerun-Meister im Ringen gewesen. Danke. Der Chef, der Wächter und der Vermittlertyp kommen dann auch kurz darauf zurück und so können wir endlich den Motor besichtigen. Inzwischen ist es 23 Uhr. Wir besteigen das Lager (Lager = siehe letztes Lager...) und gucken den Motor an. Es ist stockdunkel, es gibt kein Licht da drin und man muss über dutzende andere Motoren und sonstige Teile drübersteigen. Der Wächter leiht uns seine Taschenlampe aus und in der Tat, rein optisch sieht der Motor viel besser aus als die Ölklumpen in Yaounde. Ich versuche zu kontrollieren ob der Motor schon mal geöffnet wurde und guck mir dazu die Schrauben an und Leo dreht mal am Schwungrad. Er bestätigt, er ließe sich gut drehen und habe auch Kompression. Super! 1,9l TD in gutem Zustand? Ich bin entzückt! Jetzt wieder die Preisverhandlungen, der Chef will auf einmal 700.000 CFA (am Telefon warens ja noch 575.000 CFA). Nach den üblichen Beschimpfungen, Erklärungen und viel Blabla einigen wir uns auf 570.000 CFA + 1 Monat Garantie und ne richtige Rechnung. Jetzt kommt das nächste Problem, ich hab nur Euros und der Händler will nur CFAs haben. Ich versuch ihm zu erklären, daß er mit Euros besser dran ist, den er kann die auf dem Schwarzmarkt wesentlich besser tauschen als ich Weißnase. Er kapierts nicht. Also fahren Leo und ich mit dem Taxi los und suchen nen Geldwechsler mitten in der Nacht. In nem Bordell werden wir fündig und tauschen 900 EUR in CFA. Leo führt sich auf wie mein Bodyguard, verwahrt das Geld bei sich und baut sich immer zwischen den Wechseltypen und mir auf. So bekommen wir nen relativ guten Kurs von 660 und verlassen das Etablissement mit CFAs und lebendig. An der nächsten Ecke steigen wir aus dem Taxi und nehmen ein anderes - Sicherheitshalber, meint Leo... Zurückfahren und bezahlen ist einfach. Jetzt gehts mir wieder besser, hab nur noch wenig Geld (Anmerkung Chris: mir aber nicht!!!). Ich bin zufrieden, Leo auch und so machen wir uns dran, den Motor aus dem Lager rauszukriegen. Ich bezahle und wir suchen ein Taxi und laden den Motor ein. Es ist 1 Uhr. Jetzt müssen wir noch einen Minibus finden, der uns und den Motor nach Yaounde fährt. Wir fahren kreuz und quer durch Douala und werden schliesslich bei nem kleinen Privatunternehmer fündig. Der wäre bereit uns für je 5000 und den Motor für 10000 FCFA zu fahren, wenn noch mindestens 4 weitere Fahrgäste hinzukommen. Ok. Motor ausladen. Jetzt die Hiobsbotschaft: Leo schaut (jetzt bei Straßenlampenlicht) den Motor nochmals an und kommt getresst zu mir: Scheisse Heiko, das ist gar kein 1,9l, das ist ein 1,6l TD aus nem Audi. Haben wir beide nicht geguckt. Ich krieg die Krise, Leo auch, der Busunternehmer auch, inzwischen sind auch ein paar weitere Passagiere eingetrudelt, die kriegen auch die Krise. Die Omelettverkäufer, die Taxifahrer, einige Bierleichen und alles was um die Zeit sonst noch auf Doualas Strassen unterwegs ist, gesellt sich zu uns und diskutiert mit uns über die Unverfrorenheit der Motorenhändler, uns einen falschen Motor anzudrehen. War Klasse, standen alle auf unserer Seite. Die ganze Mannschaft hat dann auch den Motor wieder eingeladen und alle zusammen sind wir wieder zu dem Motorverkäufer-Chef zurück (zum Glück war der noch beim Laden) und haben Riesentheather gemacht. Ich selbst hab eigentlich bloss gesagt, daß ich entweder nen echten 1,9l Motor haben will, oder aber die Differenz des Yaounde-Preises plus der Reisekosten nach Douala erstattet haben will. Er wollte zuerst freilich nicht, hat dann aber zähneknirschend 120.000 CFA zurückerstattet und sich entschuldigt. Sonst wär er wahrscheinlich von Leo und den anderen verprügelt worden. Nochmals Uff. Zwar kein 1,9l aber immerhin ein besserer 1,6l als in Yaounde...OK- Motor wieder ins Taxi einladen, zurück zum Busfahrer. Inzwischen sind die anderen Passagiere leider wieder gegangen und so gäbe es vor 6 Uhr keine Abfahrt. Der Busfahrer meinte, er kann ja mal losfahren, vielleicht findet er die anderen 4 wieder. Hat er dann gemacht und kam tatsächlich mit den Passagieren zurück. Also, Motor aus Taxi raus, in den Kleinbus rein. Im Kofferraum war kein Platz, also vorne zwischen Bustür und Fahrer auf die Treppe gelegt. Die anderen Passagiere mussten dann immer über meinen Motor drübersteigen... Es war 3 Uhr, es ging endlich los. Unterwegs wurden noch 4 oder 5 Passagiere eingesammelt, sogar ein Fußkranker, der dann kurzerhand von 3 anderen über meinen Motor drübergetragen wurde. Wir fahren aus Douala raus und der Fahrer bittet die Fahrgäste, das Geld zu ihm zu bringen. Machen alle, bis auf einen, der hat kein Geld. Der Fahrer will umdrehen. Ich krieg die Krise, will heim und will dem Typen die Fuhre bezahlen aber der Fahrer hat seine Prinzipien (seit wann gibts denn sowas in Afrika!!), dreht um und fährt ganze 20km wieder zurück ins Zentrum von Douala, wo er den Schwarzfahrer rausschmeißt. Also nochmals aus der Stadt rausfahren und diesmal klappts. Ohne größere Schwierigkeiten (einmal steigen Marktfrauen mit Räucherfisch ein und der ganze Bus stinkt nach Fisch und einmal wird der Busfahrer von der Polizei rausgezogen und kontrolliert weil er so spät (so früh?) unterwegs ist) kommen wir um kurz vor 6 in Yaounde an und laden den Motor einmal mehr in ein Taxi und liefern ihn in der Werkstatt ab. Totmüde falle ich um 6 ins Bett und...kann nicht schlafen...! Leo gings wohl genauso, denn als ich am Mittwoch um 8 Uhr in der Werkstatt bin, arbeitet er schon am Motor. Checkt alles, baut Anbauteile um und erklärt mir, daß der Motor wohl gut ist. Wir arbeiten dann den ganzen Tag dran und abends ist der Motor drin. Wir schliessen mal alles an, füllen Öl ein und starten. Nachdem Diesel an der Einspritzpumpe ankommt läuft er wie ein Kätzchen, wir beide jubeln (die anderen gucken blöd...). Donnerstag wird wieder gebastelt, der Turbo muss verlegt werden, der Luftfilter muss geändert werden und noch ein paar kleinere Dinge werden angepasst. Außerdem muss noch ne Tankaufhängung repariert werden (durchgerostet), wir machen die Syncro-Kupplung (der Allrad) raus zum überprüfen und schweißen noch ein paar Löcher zu (8 Wochen am Meer in Ghana...). Dann Probefahrt und die Ernücherung. Der Motor hört sich im Standgas einwandfrei an, zieht aber schlecht, ich komm kaum den Berg vor der Werkstatt hoch. Es qualmt und stottert. Scheißdreck, verflixt nochmal. Zurück in die Werkstatt und wir gucken nochmals. Leo macht den Luftfilter ab und prompt läuft der Bus. Wir gucken mal genauer und stellen fest, daß der Schlauch vom Turbo zum Luftfilter recht dünn ist. Schlauch wird durch nen dickeren Flexiblen ersetzt und schon läuft der Bus! Jetzt noch die nigerianischen Kratzer, Dellen und Lackabplatzer reparieren und Lackieren und fertig! Heute morgen hab ich den Bus abgeholt und jetzt sitz ich hier in der Presbyterianischen Mission und schreib diesen Bericht damit ich es nicht vergesse, was alles passiert ist und Ihr auch was von habt... Kanns immer noch nicht fassen, haben den Bus wieder und er läuft wieder, nachdem er beinah in alle Teile zerlegt worden war! Morgen fahren wir weiter Richtung Gabun. Jetzt mit nem Volksaudi! Drückt uns die Daumen, daß der Motor und überhaupt der Bus jetzt wieder zuverlässig sind!




(15) Gabun oder kein Visum fuer Angola?!?
Mittlerweile sind wir in Libreville. Am letzten Montag sind wir von Yaounde los, haben die Grenze nach Gabun passiert (überhaupt keine Probleme, weder bei der Aus- noch bei der Einreise) und haben unsere erste Nacht in Bitam bei einer katholischen Mission verbracht. In dem kleinen Ort haben wir noch einen sehr netten jungen Togolesen kennen gelernt, der fliehen musste, als es in Togo 2004 politische Probleme nach den Wahlen gab, weil er der Opposition angehoert. Er arbeitet als Koch in einem Restaurant, so haben wir ein 3-Gänge-Menü für einen Freundschaftspreis bekommen. Am naechsten Tag ging es weiter bis Ndjole, wo wir ebenfalls in einer katholischen Mission übernachtet haben (danke vielmals Ralf und Eva, ihr habt wunderbare Plätze erkundschaftet! Es spart eine Menge Zeit und Nerven, wenn man gleich bei der Ankunft einen geeigneten Platz weiss). In Gabun sind die Menschen besonders freundlich, hilfsbereit und gastfreundlich. Die dritte Etappe der Reise führte uns bis Libreville, dabei haben wir den Equator überquert. Auf der Strasse sieht man unglaublich viele LKWs, die voll geladen sind mit wunderschönen uralten Baumstämmen, die hauptsächlich nach Asien exportiert werden (wahrscheinlich endet dieses Holz in China dann als Holzkohle!). Also verschwindet hier der Urwald auch schnell und gründlich, und wie immer kommen die Erträge aus diesem Geschäft nur einer Minorität zu Gute. Die Strecke war sehr schön zu fahren: alles grün, hügelig, kurvig, vor allem die Kurven hatten wir schon lange nicht mehr. In Libreville ist alles sehr teuer, man kommt sich teilweise vor wie in einer VIP-Stadt. Wir haben aus Versehen am falschen Ort eine kleine Cola und einen Grapefruitsaft bestellt, bei der Rechnung sind wir dann schier vom Stuhl gefallen: 3500 FCFA! Der normale Preis bisher war immer so 700 FCFA. Na ja, es gibt zum Glück auch billige Buden ausserhalb des Stadtzentrums, wo man zwar ölig aber gut essen kann. Leider ist die Preislage in Libreville im Moment nicht unsere Hauptsorge. Wir waren am Donnerstag morgen bei den Botschaften von Kongo, DR-Congo und Angola. Bei den zwei ersten hiess es, dass wir innerhalb von 48 Stunden ein Visum bekommen können. Aber Angola hat aus unbekannten Gründen die Visa blockiert! Damit sitzen wir hier jetzt fest. Wir haben uns dann nach einem Schiff erkundigt, das uns nach Namibia oder Südafrika mitnehmen könnte, in diese Richtung gibt es aber sehr wenige und die, die fahren, nehmen keine Passagiere (mehr) mit. Wir wussten halt von Freddy und Rita Reck (siehe "Links"), dass diese Möglichkeit besteht, aber es hat sich seitdem geändert. Da half verzweifelt gucken und nölen nichts, so sind halt die Gesetze und die lassen sich (zumindest bei den grossen Gesellschaften) nicht ändern. Und der Hafen hier ist nicht wir in Calabar, man spaziert nicht rein und fragt mal kurz den Kapitän, ob er einen mitnehmen kann... Dazwischen haben wir es immerhin geschafft, bei der Bundeswehr (Nachschubtruppe für den Hilfseinsatz in Kinshasa) vorbeizugucken, die ein Bisschen verdutzt geguckt haben (und uns fotografieren mussten), denn es kommt nicht jeden Tag vor, dass ein VW-Bus Syncro (die gibts ja da auch) aus Ulm plötzlich vor der Tür steht. Heiko machte sich nämlich (siet Deutschland) Sorgen um das Syncro-Getriebe und wollte mal nachfragen, ob ordentliche deutsche Schrauber ein Auge drauf werfen könnten. Dieses haben sie schnell, freundlich und vor allem unbürokratisch gemacht, unser Getriebe ist in Ordnung. War ziemlich witzig, einen uniformierten Soldaten in unserem Bus mit Hippie-Gardinen und Rüschchen-Moskitonetz fahren zu sehen. Unser Audi-Motor läuft übrigens bisher auch ganz gut, jener Hippie-Soldat meinte 'Der geht ja wie die Sau, ihr solltet mal eine unserer Kisten fahren'. Mal sehen, vielleicht schauen wir nochmals bei der Truppe vorbei, die sollen da Paulaner und andere leckere Sachen haben... Heute morgen sind wir noch umgezogen, zuerst haben wir uns in der Maison Libermann einquartiert (katholische Mission), wo wir ein Zimmer nehmen mussten, weil es keine Campingmöglichkeit gibt. Zwar ist diese Unterkunft die billigste in ganz Libreville, aber 10.000 FCFA pro Nacht ist uns ein wenig zu teuer, zumal wir jetzt nicht wissen, wie lange es noch dauert mit unserem Aufenthalt hier. Der Pater war sehr verständnisvoll und wir sind jetzt in einem Seminar (Priesterschule) ausserhalb von Libreville untergekommen, für 4000 FCFA wenn Heiko faul ist und 2000 FCFA, wenn er sich die nicht funktionierenden Computer anguckt. Fazit ist aber, dass wir ein wenig ratlos sind, denn wir kommen einfach nicht weiter - guckt euch mal die Karte von Afrika an, es ist wie eine Sackgasse! Ausserdem wollten wir schnell weiter fahren wegen der gerade anrückenden Regenzeit, die die Pisten unpassierbar macht...

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